DIY: Dielen verlegen

Man stelle sich folgendes vor: Die Vorfreude auf ein neues Wohnzimmer steigt. Der Putz und die neue Farbe sind bereits an den Wänden. Neue Möbel stehen bereit und warten auf ihren Aufbau. Die Handwerker, die am letzten Schliff arbeiten und neue Dielen verlegen sind in den finalen Zügen und fast fertig. Man hat sich natürlich für eine regionale Firma entschieden, mit guten Empfehlungen von Nachbarn, Freunden, Familie.
Kaum sind die Handwerker mit Sack und Pack aus dem Haus, kommt auch schon der große Schreck: Dielen verlegen will gelernt sein – probieren Sie douglasie dielen weiß geölt aus! Eine Ecke ist übersät mit Rissen, Oberflächenkratzer und sogar Wölbungen sind zu erkennen.

Dielen verlegen
Schöner rustikaler Fußboden

Was nun? 

Natürlich wurde im Voraus über eine Pauschale bezahlt. Durch gemeinsame Bekannte hat sich der Handwerksmeister auch damit zufrieden gegeben. Die Bezahlung nach Stunden birgt nicht selten die Angst, die Handwerker seien (absichtlich?) nicht schnell genug, etwas anderes würde dazwischen kommen. Da ist man mit einer Pauschale, im Normalfall, besser beraten. Wird diese aber im Voraus bezahlt ist es schwer, den Beitrag oder einen  Teil davon zurück zu verlangen. Keiner gibt freiwillig Geld her. 

Eine Möglichkeit ist es, vor Gericht zu ziehen und die Mängel einzuklagen. Dies ist bereits einmal, 2012 in der Nähe Osnabrücks, geglückt. Die Schäden wurden behoben, der ganze Boden wurde neu verlegt.
Eine andere Möglichkeit wäre, sich selbst das Dielen verlegen beizubringen und anschließend Hand anzulegen. Oder diese Möglichkeit schon im Voraus in Erwägung zu ziehen.

 

Do It Yourself

Wer die Möglichkeit hat, einige Wochen für den Umbau oder eventuelle andere Maßnahmen am und um Eigenheim, der sollte dies wahrnehmen und spart Zeit und Geld. Entgegen einiger Meinungen: Dielen verlegen ist kein Hexenwerk! 

Zunächst einmal sollten Werkzeuge wie ein Holzhammer, Säge, Zugeisen, Schlagholz, Distanzkeile und Zollstock, Maßband und Bleistift vorhanden sein. Als nächstes steht man vor der Qual der Wahl: Wie sollen die Dielen verlegt werden?

Hier kann man sich für die Varianten schwimmend, verschrauben oder verkleben entscheiden. Beim Verschrauben und Verkleben besteht der Vorteil, dass die Dielen weniger Bewegungsfreiheit haben, eher weniger zum “Knarksen” neigen (dem Poltergeist wird so weniger Spielraum gelassen). Bei der “schwimmenden” Methode werden die Dielenhölzer nicht mit dem darunterliegenden Boden, sondern miteinander verbunden. Vorteil ist die simple Montage, die auch und gerade für Anfänger geeignet ist. Gegen die Geräuschbildung kann man beispielsweise eine Klebematte verlegen, die zwischen dem Boden und der Dielung angebracht wird. 

 

Verkleben oder Verschrauben? 

Einen großen Vorteil der Verschraubung gegenüber des schwimmenden Verlegens stellt die Langlebigkeit des Bodens dar. Durch die fixierte Konstruktion ist garantiert, dass man eine lange Freude daran hat. Zwar dauert es auf diese Weise etwas länger, allerdings soll das Verschrauben für einen angenehmen Laufkomfort sorgen. 

Das Verkleben ist eine Variante, vor der vor allem wegen der Demontage einige Jahre später viele zurückschrecken. Ist der Boden einmal verklebt wird es schwer, die Dielung wieder ohne große Hindernisse abzunehmen. Allerdings ist durch diese fixierte Art und Weise sichergestellt, dass sich die Dielen weder verschieben noch eine große Geräuschkulisse entsteht. 

Wer selbst ein bisschen handwerklich begabt und willens ist, etwas neues zu lernen, der sollte nicht davor zurückschrecken sich am Dielen verlegen auszuprobieren. Vielleicht gibt es ja die ein oder andere helfende Hand im Freundeskreis, von der man Unterstützung bekommen kann. 

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